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Ahnenbotschaft: Die Nacht der Götter

  • Autorenbild: Ilka Sventja Küster
    Ilka Sventja Küster
  • 28. Feb.
  • 4 Min. Lesezeit



Welcher Ahne oder welche Ahnin aus dem kollektiven Ahnenfeld möchte sich zeigen und uns eine Botschaft überbringen?


Als erstes sehe ich den Nachthimmel. Ein sternenklarer, tiefdunkler Himmel wirkt wie gemalt über mir. Als ich den Blick senke, stehe ich vor einem spiegelglatten Gewässer. Ich sehe kein anderes Ufer, bin aber bei dieser glatten Oberfläche trotzdem eher der Meinung an einem großen See als am Meer zu stehen. Der Boden unter meinen Füßen ist weich und sandig. Und als ich hinabschaue, bemerke ich, dass ich ein dunkles, bodenlanges Kleid trage, ganz schlicht und weich und ich bin barfuß. Aus reiner Überwältigung von diesem wirklich magischen Anblick, setze ich mich einfach an Ort und Stelle, schlinge die Arme um meine angewinkelten Beine und lege den Kopf in den Nacken.


Ganz leise und ganz selten spült eine kleine Welle an das Ufer. Ich schaue in die Sterne und betrachte ihre Spiegelbilder auf der Wasseroberfläche und genieße einfach diese Stille. Langsam wird mir bewusst, dass sich am Himmel einige Sterne aufgereiht haben und ich grinse. Eine Planetenparade, so wie auch jetzt eine an unserem Himmel zu sehen ist. Und sie spiegelt sich auf dem Wasser, das bis zum Horizont reicht. Kurz frage ich mich, ob das physikalisch überhaupt möglich ist, wische den Gedanken aber beiseite. Es ist viel zu schön, zum Denken.


Hinter mir höre ich Bewegungen, ganz sanfte Schritte nähern sich. Neben mir nimmt eine junge Frau Platz, die das gleiche Kleid trägt wie ich. Ich schaue sie neugierig an. Ihr Haar ist dunkel, und zu einem lockeren Dutt im Nacken zusammengenommen. Ihre Haut hell und sie reflektiert das Licht der Sterne. Erst an ihr bemerke ich, dass silbrig schimmernde Borten das Kleid an den Säumen ziert und ich bin nicht sicher, ob sie nicht auch so einen silbrigen Schimmer an ihrem Haaransatz trägt.


Als sie die Stille durchbricht, sind ihre Worte leise und ihre Stimme weich. „Es ist eine besondere Nacht, danke dass du sie mit mir erlebst.“ Ich nicke stumm, traue mir nicht zu so leise und zart zu klingen und will die Magie nicht zerstören. Sie deutet mit einem ausgestreckten Arm auf den höchsten Stern in der Reihe und fährt dann sie Linie nach bis hinunter zum Horizont und weiter auf der Oberfläche des Sees. „Es ist die Nacht in der die Götter herabsteigen.“ erklärt sie.


„Siehst du, wie die Sterne ihnen Stufen bereitstellen? Bis hinab auf die Erde und weiter noch, bis in das Wasser, bis in die Erde hinein.“ Jetzt, wo sie das gesagt hat, ist es so offensichtlich eine Treppe, dass ich staune. Diesen Blickwinkel hatte ich bisher nicht. „Sie steigen herab und bringen ihre Gaben auf die Erde. Dann gibt es ein rauschendes Fest in den großen, verborgenen Hallen Mutter Erdes. Wenn man ganz leise ist, kann man sie singen und lachen hören. Wenn man ganz achtsam ist, fühlt man den Boden rhythmisch schwingen, weil die Götter dort unten tanzen.“


Sanft legt sie eine Hand auf den Sand und ich tue es ihr gleich. Wir sind mucksmäuschenstill. Ich kann nichts von beidem wahrnehmen bis sie ihre Hand auf meine legt. Es ist, als ob sich unsere Sinne verbinden. Jetzt höre ich etwas, ganz minimal. „Höre mit deinem Herzen“ hilft sie mir und legt mir ihre zweite Hand sanft ans Brustbein. Ich spüre die Wärme ihrer Hand und wie sich etwas in mir öffnet. Noch bevor ich höre, fühle ich. Ich fühle so viel Freude, dass ich spontan lachen muss und dann höre ich eine zauberhafte Melodie und eine Stimme, die mir durch Mark und Bein fährt wie ein silbriger Lichtstrahl. Tränen stehen mir in den Augen und fallen mit dem nächsten Blinzeln auf mein Kleid. Dort leuchten sie kurz silbrig auf.


„Die Götter…“ stammle ich unbeholfen. Ich weiß gar nicht, was ich wirklich sagen will, warum ich etwas sage. Sie nimmt ihre Hände zurück und steht in einer fließenden Bewegung auf, während ihre Hände den Sand von ihrem Kleid streifen. Dann reicht sie mir eine Hand und hilft mir hoch.


Wir blicken weit über das Wasser. „Wenn das Fest endet, haben die Götter ihre Gaben überbracht und sie steigen die Treppe wieder hinauf, zurück in den Himmel.“ Stumm nicke ich, kann mir aber eine Frage nicht verkneifen. „Was sind die Gaben, die sie bringen?“


„Du hast sie schon gefühlt. Sie bringen Liebe.


Sie fluten damit unser Wasser, weil das Wasser uns alle durchströmt. Siehst du, wie still das Wasser da liegt und lauscht? Es nimmt die Energie in sich auf.


Man sagt, früher haben in einer solchen Nacht alle Gewässer auf der Erde stillgestanden. Die Meere, die Flüsse, aber auch das Wasser in den Pflanzen und Tieren und in uns Menschen. Jeder Tropfen habe inne gehalten für einen Moment, um das Geschenk der Götter zu empfangen.


Und wenn die Menschen am nächsten Morgen erwachten, dann waren sie erfüllt von dieser Liebe und sie gingen zum Wasser, um davon zu trinken und darin zu baden. Dabei wurden sie erfasst von einer unendlichen Freude und tiefen Verbundenheit. Sie liebten einander und Kinder, die an diesem Tag empfangen wurden, strahlten ihr Leben lang in dieser göttlichen Liebe.


Es wurde nichts geerntet oder gejagt an diesem Tag, jedes Lebewesen sollte diesen Tag glücklich erleben dürfen. Kranke wurden wieder gesund und wer an diesem Tag starb, dem war der Weg in den Himmel sicher, weil die Götter ihn mitgenommen hatten. Und man glaubte, dass er sich am Himmel in die Reihe der Sterne einfügen würde, um fortan die Götter auf die Erde zu geleiten.“


Ich schaue sie an und sie strahlt. Mir fällt auf, dass sie in der Vergangenheitsform spricht. „Ist das denn jetzt nicht mehr so?“ frage ich. „Jetzt kann es wieder werden.“ antwortet sie mir und ich verstehe nicht ganz.


"Wir sind nicht in der Vergangenheit. Wir sind in deiner Zeit.“ erklärt sie schlicht. "Das ist euer Sternenhimmel und euer Wasser und die Götter besuchen euch, du hast sie gehört. Nur habt ihr vergessen, es wahrzunehmen und den Segen, der euch zuteilwird zu feiern. Lauscht mit offenen Herzen, trinkt und badet in dem Wasser. Lasst diese Verbindung wieder erwachen. Das ist meine Botschaft für euch.“


Dann nimmt sie mich bei den Händen und schaut mich an. „Du trägst das Kleid der Wasserpriesterin nicht zufällig. Viele andere tragen es auch und wissen es nicht. Die Kette des Wissens und der Worte ist unterbrochen worden, die Kette des Wassers und der Liebe kann niemals unterbrochen werden. Erinnert euch. Lasst euch von den Sternen und dem Wasser erinnern. Bittet um Träume. Es ist ganz leicht.“


Ich bin sprachlos und bleibe es.

 
 
 

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