top of page

Ahnenbotschaft: Weisheit eines Jägers

Autorenbild: Ilka Sventja KüsterIlka Sventja Küster

Aktualisiert: 15. Dez. 2024


Welcher Ahne oder welche Ahnin aus dem kollektiven Ahnenfeld zeigt sich mir und überbringt uns eine Botschaft?

 

Ich sehe eine Art kleines Zelt aus Holz und Zweigen gebaut, mit Blättern und Moos bedeckt, mitten im Wald. Wenn ich nicht schon direkt davor stünde, würde ich auf die Ferne vermutlich lange suchen können.


Ich gehe in die Hocke, um in den kleinen Unterschlupf hineinschauen zu können. Es ist niemand darin und es wäre auch höchsten Platz für einen Erwachsenen oder zwei Kinder. Der Boden in der Hütte ist festgetreten. Sie wird benutzt.


Langsam richte ich mich wieder auf und drehe mich um. Wald. Wohin das Auge schaut.

Doch dann nehme ich eine Bewegung wahr und ich stehe kurz darauf unverhofft einem Mann gegenüber. Einem Jäger mit einem Speer, der auf mich gerichtet ist. Wir sind weit zurück in der Vergangenheit, wird mir plötzlich klar.


Er trägt aus sehr grobem Stoff ein langes Hemd. Hemd ist eigentlich schon zu viel gesagt, das klingt nach Ärmeln und Knöpfen. Dieses hat nicht mal einen richtigen Schnitt. Es ist wohl mehr ein Tuch mit Löchern und einem ebenso einfachen Lederband als Gürtel. Er hat ein Fell um die Schultern, eine dunkle Bemalung im Gesicht und seinen Speer in der Hand. Seine Haare sind dunkel und schulterlang. Er trägt einen lichten Vollbart.


Manchmal bedauere ich echt, dass ich nicht fitter in Geschichte bin, denn ich habe keine Idee, in welcher Epoche wir uns hier befinden. Der Wald ist mir vertraut, also sind wir vermutlich zumindest räumlich nicht so weit weg.


Er bedeutet mir mich wieder zu ducken und kommt zu mir. Wir sitzen am Fuß eines großen Baumes, von Farnen und Büschen umgeben. „Danke, dass du gekommen bist, um meine Botschaft zu hören und zu teilen.“ sagt er.


„Ich zeige dir hier ein Leben, noch bevor die Menschen sesshaft geworden sind. Wir zogen wie die Tierherden umher, blieben je nach Jahreszeit dort wo das Nahrungsangebot groß genug war und zogen weiter, wenn es sich änderte.“ Ich nickte.


„Wir ernährten uns hauptsächlich von Pflanzen. Wenn die Tage kürzer wurden, die Nächte kälter und das Nahrungsangebot knapper, erst dann begannen wir auch Fleisch zu essen. Wir sammelten Nüsse und Wurzeln und das Fleisch der Tiere half uns zu überleben.“ Ich hörte gespannt zu.


„Nie töten wir junge Tiere. Nie töten wir Mütter, die Junge hatten. Wir beteten viel und baten die Götter, uns ein Tier zu schicken, das wir töten dürfen. Immer waren wir in tiefer Dankbarkeit für dieses Opfer und immer waren wir uns bewusst, dass nun auch der Geist dieses Tieres, seine Erfahrung und seine Kraft in uns übergehen würde.“ Plötzlich treten mir Tränen in die Augen und mein Herz klopft laut. In mir gerät etwas in Alarmzustand. Läuft das Gespräch auf das hinaus, was in mir gerade anklingt?


Vorsichtig frage ich nach. „Du weißt, wie wir heute Tiere halten und schlachten, richtig?“

„Ja, das weiß ich.“ antwortet er. Mir wird schlecht. Ein Glück bin ich bereits Vegetarierin. Sonst müsste ich es jetzt wohl werden. Er scheint meine Gedanken zu lesen.


„Genau darum geht es mir“ sagt er. „Euch allen ist bewusst, dass ihr die Tiere nicht gut haltet, dass ihr zu viel Fleisch konsumiert, dass ihr damit der Umwelt schadet. Euch ist sogar bewusst, dass ihr die ganzen Medikamente zu euch nehmt, die ihr den Tieren gebt, damit sie unter diesen erbärmlichen Bedingungen nicht krank werden oder schneller wachsen. All das, obwohl ihr bei eurer modernen Lebensweise die Tiere nicht mehr als Nahrung braucht.“


Wieder nicke ich. „Ja, ich denke, die meisten wissen es, ob sie es wissen wollen oder nicht.“

Er fährt fort. „Was ihr nicht bedenkt, weil die meisten von euch viel zu sehr getrennt sind von der Natur und sogar von ihren eigenen Gefühlen, ist, dass ihr die Energie des Tieres in euch aufnehmt. Und ich meine damit nicht, dass ihr die Kraft eines Bullen in euch aufnehmt, sondern die Energie in der er gelebt hat. Die Bullen die ihr esst, tragen die Energien von Unterdrückung, Einsamkeit, Enge, Willenlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Eintönigkeit…“ „Ja, ich verstehe“, unterbreche ich ihn. Boah, ich muss mich schütteln.


„Entschuldige“ sagt er sofort, „ich wollte dich nicht verstören. Auch die Menschen nicht, die diese Botschaft von dir erhalten. Wenn wir ein Reh erlegen, dass die Götter uns geschickt haben, dann nehmen wir seine wunderbaren Gaben in uns auf, dann reisen wir manches Mal nach der Mahlzeit mit dem Geist des Rehe und bedanken uns und lernen, wie wir die Fähigkeiten des Tieres nutzen können. Diese Tiere, die sich aus ihrem wilden Leben heraus freiwillig für unser Überleben opfern tragen viel zur Entwicklung der Menschen bei.“ Ein spannender Punkt, ich bin fasziniert.


„Und auch, wenn dieser Punkt wahrscheinlich schon klar geworden ist, möchte ich es doch nochmal aussprechen. Die Tiere die ihr esst und ihre Energie in euch aufnehmt, lehren euch unbewusst euch unterzuordnen, euch klein zu machen, Grenzen und Hierarchien bedingungslos zu akzeptieren und zu tun, was man von euch erwartet, bis der Tag kommt, an dem es vorbei ist.“


Puh… Dieser Gedanke geht mir durch Mark und Bein. Wie heißt es so schön, wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Wie wir die Tiere behandeln, so geben sie uns die gleiche Energie zurück. Und wir beginnen uns so zu verhalten wie wir die Tiere behandeln.


Der Jäger schaut mich entschuldigend an. „Es tut mir leid, es ist wichtig, dass euch das bewusst wird. Ihr seid ja auf einem guten Weg, weniger Fleisch zu essen und die Tiere besser zu halten. Und in gar nicht all zu ferner Zukunft, werdet ihr keine Tiere mehr essen und das Gleichgewicht wird sich wieder herstellen. Bis dahin ist es wichtig zu wissen, dass ihr euch den Weg in eure persönliche Freiheit und Kraft deutlich erleichtern könnt, wir auf den Verzehr von Fleisch aus eurer Tierhaltung verzichtet.“


Ich danke ihm. Aus unserem geschützten Versteck heraus sehen wir zwei Rehkitze mit ihrer Mutter vorbeiziehen. Sie nehmen uns wahr und ich habe das Gefühl, es ist eine bewusste Begegnung zwischen Jäger und Tier. Dankbarkeit auf beiden Seiten. Keine Gefahr. Sie grasen und ziehen weiter.


Ich verabschiede mich nachdenklich. (empfangen zum Erntemond 2022)

58 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
ilsvjö-0386.jpg

Hi, ich bin Ilka!

Ahnenbotschafterin, Hexe und Erfinderin des magischen Ahnenhotels.

 

Bei mir dreht sich alles um Ahnenmagie, Naturspiritualität und die Erinnerung an unsere Wurzeln, die uns stärken und nähren und in liebevoller Gemeinschaft verbinden.

Do you want to Re-Member?

Bekommst du schon meinen Newsletter

mit den magischen Ahnenbotschaften

zu jedem Neumond und vielen wundervollen Impulsen und Angeboten?

Möchtest du dich als Teil deiner Ahnenfamilie fühlen?

Dann ist das magische Ahnenhotel vielleicht genau der Ort für dich, deine Ahnen kennenzulernen und dich mit ihnen zu verbinden!
Im Februar 2025 beginnt der nächste Basiskurs!

AH Basiskurs.png

Kennst du schon mein Ahnenorakel?

Lass dir von den Ahnen weise ratschläge und hilfreiche Hinweise geben. Ganz einfach in dem du online eine Karte ziehst und als Antwort auf deine Frage eine meiner Ahnenbotschaften erhältst. Klicke hier auf das Bild und probiere es aus:

Ahnenorakel Titelbild.jpg
bottom of page