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Ahnenbotschaft: Behaltet das Gute in Erinnerung

Autorenbild: Ilka Sventja KüsterIlka Sventja Küster

Aktualisiert: 15. Dez. 2024


Welcher Ahne oder welche Ahnin aus dem kollektiven Ahnenfeld zeigt sich mir und überbringt uns eine Botschaft?


Ich stehe auf einem Berg mit einem unfassbar schönen Blick hinab ins Tal, in dem sich ein strahlend blauer See befindet. Das Gras auf der Wiese um mich herum steht fast hüfthoch und es duftet herrlich. Die Sonne scheint, die Bienen summen von Blüte zu Blüte, Käfer surren an mir vorbei.


Nur wenige Schritte vor mir ist eine Frau damit beschäftigt das Gras mit einer Sense zu mähen. Sie trägt ein langes, verwaschenes Kleid, dass sie aufgrund der Wärme zum Teil hochgerafft und in den Bund ihrer Schürze gesteckt hat. Auf dem Kopf hat sie einen großen Strohhut, der ihr Schatten spendet. Dennoch steht ihr der Schweiß auf der Stirn und sie hat hochrote Wangen, als sie sich zu mir umdreht. Sie stellt die Sense vor sich ab und stützt sich darauf. Dann lächelt sie mich an. „So bekomme ich doch eine kurze Verschnaufpause.“ sagt sie und dann schweift ihr Blick zu einem Apfelbaum in der Nähe. Sie deutet mit dem Kinn in seine Richtung. „Lass uns in den Schatten gehen.“ Unter dem Baum ist es etwas kühler und wir setzen uns an seinen Stamm. Sie lehnt sich erschöpft daran an.


„Das ist eine elendige Schufterei hier oben, aber wann immer ich gerade mal nicht schufte, weiß ich sofort, dass ich nirgendwo lieber wär‘.“ Sie lächelt. „Kannst du das verstehen?“ Oh ja, denke ich und mir entschlüpft ein „und wie…“. „Schade, dass du nicht eine Weile für mich die Sense schwingen kannst, wenn du dich so freust.“ Sie zwinkert mir zu. Ganz nebenbei bin ich auch noch dankbar für diesen kleinen Ausflug in den Sommer, wo bei uns doch gerade Schnee liegt.


„Hast du eine Botschaft, die du mir mitgeben magst?“ frage ich direkt heraus. „Ja, die hab‘ ich.“ Kurz konzentriert sie sich, während sie ins Tal blickt. „Ich weiß nicht, wie mein Tal in deiner Zeit aussieht. Was daraus wird, wenn die Jahreszeiten viele 100male gewechselt haben. Alles in der Natur ist vergänglich und so vergeht vielleicht auch dieser See einmal oder der Wald drumherum. Was ich aber weiß, weil ich es so viele Male beobachtet habe, ist dass alles auch wieder zurückkommt, eines Tages.“ Sie schaut mich prüfend an, ob ich ihr glaube. Vielleicht glaubt ihr nicht jeder, wenn sie so etwas sagt. Ich nicke, dann fährt sie fort.


„Nach jeder Nacht kommt ein neuer Tag, nach jedem Neumond ein neuer Vollmond, nach jedem Winter ein neuer Sommer und sogar, wenn die Alten sterben, kommen wieder Kinder nach, sodass unser Hof nie leer wird. Also vielleicht gilt das auch für noch größere Kreise als ein Menschenleben. Für Wälder gilt es ganz sicher. Das hat der Großvater schon erlebt. Vielleicht gilt es auch für Berge und Seen und für den Himmel und die Erde.“ Jetzt schaut sie lange still in den Himmel. Ich lasse mich von ihrem Tagträumen anstecken. „`Wie im Kleinen so im Großen‘ sagt die Großmutter immer. Und so begrüßt sie jeden Morgen die Sonne, als hätte es auch sein können, dass sie heute nicht aufgeht. Und so sind wir alle immer angehalten jede Veränderung in der Natur wertzuschätzen, denn vielleicht ist es das letzte Mal, dass wir es erleben und dann würden wir dumm gucken, wenn wir es nicht genutzt hätten.


Die Großmutter meint, alles kommt immer wieder, solange wir es ehren, als käme es nicht zurück. Als Kind habe ich das nicht verstanden. Einmal sagte ich ihr, wenn ich so tue, als kommt der Morgen nicht wieder, dann bin ich doch traurig und habe Angst am Abend. Aber die Großmutter sagte, ich darf es so sehen, wie den Besuch der lieben Tante, die immer so gutes Brot mitbringt. Wenn sie da ist, machen wir uns eine schöne Zeit und wenn sie geht, dann sind wir dankbar und erzählen ihr, was wir beim nächsten Mal zusammen machen, sodass sie gar nicht anders kann, als wiederzukommen. So wäre es auch mit den Tagen und den Jahreszeiten und den Bäumen und der Ernte. Ich solle die guten Dinge immer in Erinnerung behalten und davon erzählen, wie schön es war und wie schön es wieder sein wird und dann gäbe es gar keinen Grund zum traurig sein. Dann wäre es nur noch nötig geduldig zu sein.“



Ich stelle mir vor wie die liebevolle Großmutter da mit ihrer kleinen Enkelin sprach und schmunzle und die Bäuerin schmunzelt mit mir. Dann sagt sie: „Weißt du, wenn die Großmutter recht hat, und ich habe noch nie erlebt, dass sie nicht recht hatte, dann dürft ihr genauso denken, auch wenn in der Zukunft vieles in der Natur gestorben ist. Das heißt nicht, dass es nicht wieder kommt. Ihr müsst nicht traurig sein, über das was verloren scheint und ihr müsst nicht böse sein auf die, die vielleicht schuld daran sind. Im Gegenteil. Ihr dürft das ehren was noch da ist und selbst wenn es nur Geschichten und Erinnerungen sind. Erzählt sie und denkt dabei, wie schön es wird, wenn es wieder zurückkommt. Ich glaube, dass das wie eine Einladung ist, der nichts und niemand widerstehen kann.“


Jetzt habe ich einen Kloß im Hals und feuchte Augen. Wie recht sie hat, die Großmutter und ihre Enkelin natürlich auch. Die Macht der Gedanken und Worte. „Daran glaube ich auch“ bestärke ich sie und sie nimmt meine beiden Hände dankbar in ihre. Ich habe wieder den Eindruck, dass sie sonst kaum jemandem sagt, was sie über die wiederkehrenden Zyklen denkt und nicht sicher war, ob ich ihr zustimme. Sie wirkt erleichtert und ein bisschen stolz.


„Jetzt muss ich wieder weiter machen, sonst schaffe ich es nicht vor der Nacht.“ sagt sie und steht auf. „Ich danke dir sehr für deine Botschaft und freue mich sehr, sie weitergeben zu dürfen.“ Sage ich und sie nickt und ihr Wangen verfärben sich diesmal nicht aufgrund der Anstrengung rosa-rot. „Ich bin sicher, du wirst einmal eine genauso weise Frau, wie deine Großmutter, wenn du es nicht schon bist.“ füge ich noch hinzu. Dann bin ich wieder zurück.


(empfangen zum Schneemond 2023)

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