Ahnenbotschaft: Die Erde spricht mit euch
Aktualisiert: 15. Dez. 2024

Welcher Ahne oder welche Ahnin aus dem kollektiven Feld möchte uns eine Botschaft überbringen?
„Hallo Ilka“ höre ich und fühle, dass eine Ahnin reagiert hat. Ich spüre eine weibliche Präsenz. Aber direkt mit Namen wurde ich noch nie angesprochen.
Langsam entsteht vor meinem inneren Auge ein Bild. Eine Frau mit einem bunten Kopftuch. Ein Hidschab, wie es in der islamischen Kultur getragen wird. Irgendwie berührt mich diese Begegnung schon jetzt. Warum nennt sie mich gleich beim Namen?
„Ich bin deine Nana“ sagt sie und ich sehe mich plötzlich als kleinen Jungen mit dunklen Haaren und dunkler Haut in ihren Armen liegen. Hier geht ja gerade ein bisschen was durcheinander. Ich schiebe unsere Verbindung aus einem Vorleben mal zur Seite. Ich freue mich trotzdem sie zu sehen.
„Was machst du hier?“ frage ich sie, als ob ich eine Freundin zufällig in einer fremden Stadt treffe.
Sie lächelt. „Du hast gefragt, wer eine Botschaft hat, und ich habe eine.“ sagt sie schlicht und fügt hinzu „So schön, dich auf diese Art wieder zu sehen.“ Oh, ich bin echt sehr verwirrt von diesem Zusammentreffen. Ich sehe wieder Bilder aus einem anderen Leben. Jetzt bin ich älter. Ein junger Mann von vielleicht 16 Jahren. Ich trage einen Turban. Ich bin mit Nana an einem See oder Meer. Überall sonst ist nur Wüste.
„Nana, ich kann mich nicht konzentrieren. Die Erinnerungen, die du in mir hervorrufst…“ beginne ich und sie ergreift meine Hand und unterbricht mich damit sanft. Auch daran erinnere ich mich. Das hat sie immer so gemacht, wenn ich aufgeregt war. „Ich weiß, lass sie kommen. Ich bin ja da.“ Eine Weile gebe ich nach. Der Sand ist sehr weiß und irgendwie verkrustet. Ist das das tote Meer, an dem wir hier sind? Ist das Salz? Es fließt ein bisschen Seelensprache und ich werde wieder fokussierter.
Ok, dann bin ich eben als junger Mann mit meiner Nana am toten Meer, während ich ihre Botschaft empfange. „Gut, mein Kind. So machen wir es.“ sagt sie und wir spazieren durch die Hitze.
„Was ist deine Botschaft, Nana? Was willst du uns sagen?“ frage ich, als sie schweigt. Sie sammelt sich.
„Das Leben, das wir hier führen ist nicht leicht. Wir wohnen auf keinem sehr fruchtbaren Land. Aber wir kennen unser Land und alles, was es uns zu geben hat. Und wir achten es, wir vergeuden nichts, wir bemerken jede Veränderung.“ beginnt sie zu erzählen. Gefühlt hat sie mir das schon einmal erzählt. Nicht nur einmal.
„In eurer Zeit habt ihr dieses Gefühl für euer Land nicht mehr. So vieles könnt ihr kaufen, da ist es nicht wichtig, was in der Natur gerade wächst oder ob etwas wächst.“ Ich nicke. „Das ist nicht schlimm, dass ihr euer Gemüse in Gewächshäusern züchtet. Genießt den Luxus immer alles zu haben. Wenn wir gekonnt hätten, hätten wir es auch getan, da bin ich sicher. Die Reichen haben schon immer einen Weg gefunden, sich solchen Luxus zu gönnen.“ Ich schmunzle.
„Was ihr trotzdem nicht vergessen dürft, ist die Zeichen des Landes, der Erde zu lesen und zu verstehen! Die Erde bringt genau das hervor, was die Menschen, die auf ihr Leben brauchen. Wer rund ums Jahr das gleiche ißt, bekommt nicht genau das, was er gerade braucht. Er bekommt zu viel von dem einen und zu wenig von dem anderen.“ Sie hat jetzt den Gesichtsausdruck und den Tonfall, den sie immer hatte, wenn sie mir etwas Wichtiges erklärt hat. Wie merkwürdig das ist. Und natürlich bemerkt sie, dass meine Gedanken abwandern. „Hörst du mir zu?“ Ich nicke.
„Ich weiß, einige von euch kennen die Pflanzen, die bei euch wachsen gut. Sie ernten und verarbeiten sie. Sie kennen ihren Geschmack, ihre Wirkung und Bedeutung. Das ist gut. Das ist wichtig. Aber…“ jetzt hebt sie den Zeigefinger. Wie immer, denke ich.
„… da ist noch etwas, das ihr beachten müsst. Die Erde spricht mit euch, durch die Pflanzen. Wenn du immer das gleiche Kraut verwendest für einen Hustensaft und in einem Jahr viel weniger davon wächst und du lange suchen musst, ist das ein Zeichen! Dann ist das eine Botschaft! Dann hör auf zu suchen und schau genau hin. Sei achtsam! Vielleicht ist Husten nicht so wichtig. Vielleicht kommen andere Krankheiten. Schau was stattdessen wächst. Sammle was da ist und nicht, was du in deinem Kopf geplant hast. Sonst wirst du es bereuen.“ Ich höre gespannt zu.
„Ich muss gestehen ich sammle und verarbeite kaum etwas.“ antworte ich und sie winkt ab. „Ich weiß, die Botschaft ist für die, die es wirklich tun. Bei euch beginnt der Sommer und damit die Zeit, in der ihr viel erntet. Erntet was da ist, was die Natur euch gibt. Und wenn ihr clever seid, dann lernt ihr daraus schon im Sommer, was der Herbst und der Winter euch vielleicht bringt.“ Ich nicke.
„Ja, bei Prophezeiungen wirst du wach.“ grinst sie. „Das war schon damals so. Da hat sich nichts geändert. Lerne die Zeichen. Die alten Bauernregeln, die ihr habt, taugen nur noch zum Teil etwas. Die Zeiten verändern sich zu stark. Wichtiger ist, was du beobachtest in der Natur. Du musst es dir nicht einmal merken. Beobachte. Nimm mit allen Sinnen auf was da ist und lass es dir von deinem Unterbewusstsein übersetzen. Was glaubst du wo die Vorahnungen herkommen.“ sie lachte.
„Ach, was hab‘ ich eine Freude, dass du da bist.“ sagt sie und drückte mich in meinem schlaksigen Jungenkörper. Ich grinse verlegen. Oder grinst er verlegen? Ich weiß es nicht. Meine weise Nana, denke ich, meine weise Nana. Ich glaube, ich habe damals sehr viel von ihr gelernt.
„Danke, Nana, ich habe das Gefühl, das ist sehr wichtig für uns.“ sage ich und sie antwortet „Darum erzähle ich es euch. Es ist nichts, was ihr nicht wisst, aber jetzt ist dieses Wissen wichtig. Und es muss nicht um Krankheiten gehen. Das will ich noch dazu sagen. Es ist nur ein Beispiel. Die Natur verrät euch einiges über die Zukunft und sie schenkt euch immer etwas, was ihr genau dann brauchen könnt. Ihr müsst es nur sehen und annehmen. Das ist der Kern der Botschaft.“
Ich spüre, wie ich wieder meinen aktuellen Körper zurückbekomme. Und als Ilka drücke ich sie noch einmal. „Wir sehen uns wieder mein Kind. Gerade öffnen sich so viele Tore. Wir sehen uns wieder.“
Und dann ist sie weg. Meine weise Nana.
(empfangen zum Rosenmond 2023)
Wunderschön und berührend! Danke für die Botschaft!