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Ahnenbotschaft: Nehmt euch mehr Pausen

Autorenbild: Ilka Sventja KüsterIlka Sventja Küster

Welche Ahnin oder welcher Ahne möchte sich heute zeigen und uns eine Botschaft überbringen?

Als ich meine Frage in das kollektive Ahnenfeld gesendet habe, fühle ich zunächst einfach Leere. Ruhe und Entspannung. Das fühlt sich sehr gut an nach den energetisch herausfordernden Tagen und Wochen. Ich beschließe ein wenig in dieser Energie zu "floaten", mich einfach darauf oder darin treiben zu lassen. Pause zu machen, aufzutanken. So liege ich , mit geschlossenen Augen und komme zur Ruhe.

 

Nach einer Weil höre ich eine weibliche Stimme "Du nimmst dir viel zu wenig Pausen." In mein Bewusstsein kommt eine junge Frau. Sie trägt ein ganz einfaches braunes Kleid aus grobem Stoff, das eigentlich kaum mehr Schnitt hat als ein übergroßes T-Shirt. Es reicht ihr bis zu den Waden. Ein Gürtel um die Taille bringt den Stoff ein wenig in Form. Am Gürtel hängt ein Messer und sie hat einen geflochtenen Korb bei sich. Sie sitzt im Schatten unter einem Baum am Fluss und macht den Eindruck, als genieße sie den Tag.

 

Ich bin auch der weiten Leere zu ihr gekommen und liege nun neben ihr im Gras.  Ich richte mich zum Sitzen auf. Und sehe ihre Füße. Sie trägt aus Lederriemen gebundene Sandalen, die schon ziemlich abgetragen sind. Dann schaue ich in ihr Gesicht, das umrahmt ist von dunkelblonden, glatten Haarsträhnen, die vom Wind zerzaust sind. Ihr Gesicht ist überraschend sauber, im Vergleich zu ihrem staubigen Kleid, aber vielleicht hat sie es gerade im Fluss gewaschen. Sie lächelt mich an.

 

"Während du dich kurz ausgeruht hast, habe ich in deine Zeit hineingefühlt." sagt sie dann. "mein Gott, wie könnt ihr so leben?" Sie wirkt ernsthaft besorgt und ich fühle wie sich eine Enge um meinen Brustkorb legt. Warum fühle ich mich ertappt und beschämt für unsere Zeit und unsere westliche Art zu leben? Krass. Und dann muss ich aus heiterem Himmel weinen. "Ich kann auch nicht mehr", gestehe ich ihr überrascht und die Tränen kullern. In ihrer Gegenwart wird mir gerade nochmal bewusst, was wir täglich von uns abverlangen. Wie getaktet und getrieben unser Alltag ist. Wie viel wir gleichzeitig machen, am Laufen halten, im Kopf haben und im Hintergrund tickt die Uhr unaufhörlich.

 

Mir wird klar, dass ich unsere Welt gerade mit ihren Augen sehe. Also frage ich "Wie ist dein Alltag?" Sie sagt, sie steht morgens mit der Sonne auf. Dann sei ihre erste Aufgabe - jetzt im Sommer - in den Wald zu gehen und Kräuter und Beeren zu sammeln. Wenn ich zurück am Hof bin, erwarten mich die anderen Frauen meiner Familie. Jede von uns hat am Morgen andere Aufgaben. Eine versorgt die Tiere, eine wässert den Garten, eine kümmert sich um die kleinen Kinder oder die Alten und Kranken. Und dann gehen wir gemeinsamen Aufgaben nach wie Kochen und Waschen, Kleidung flicken oder nähen, Stoffe weben, manchmal gehen wir auch zum Markt und verkaufen ein paar Sachen. Die Männer sind meistens unterwegs. Sie jagen, holen Holz oder helfen auf anderen Höfen bei größeren Bauten oder gehen zu Versammlungen."

 

Ich spüre noch mehr Enge um meine Brust, wenn ich ihr zuhöre. Das klingt so friedlich, so naturverbunden, so natürlich. Aber ist es nicht naiv, sich nach einem so einfachen Leben zu sehnen? Sie scheint zu bemerken, dass es mich bedrückt. "Du weißt, dass eure Zeit viele Vorteile hat. Denk nur an die langen Winter, die wir hier in unserem Hof hocken und beten, dass unsere Vorräte reichen und die Muttermilch nicht versiegt und die Kinder nicht am Fieber sterben. Unser Leben hat andere Härten als eures. Wir haben andere Sorgen." Ich nicke und mir wird wieder leichter ums Herz. Sie hat ja recht.

 

"Was ist deine Botschaft für uns?" frage ich sie dann. "Lasst euch nicht so durch den Tag hetzen. Nehmt euch mehr Pausen. So wie ich hier gerade. Ich sitze ja nicht den ganzen Tag unter diesem Baum, auf mich wartet auch viel Arbeit. Aber bevor ich meinen Korb mit Beeren und Kräutern fülle, nehme ich mir Zeit mit dem Wald in Kontakt zu treten. Das ist etwas was ihr vergessen habt, bei all den Terminen schnell hintereinander. Kurz anzuhalten und mit eurer Umwelt in Kontakt zu gehen, bevor ihr handelt. Kleine Pausen machen, um an einem Ort anzukommen, bevor es losgeht. Kleine Pausen zu machen, wenn ihr mit einer Aufgabe fertig seid, um das Gefühl wahrzunehmen, dass es erledigt ist. Weißt du, wenn ich morgens in den Wald rennen würde und mich beeilen will, damit ich schnell wieder zurück bin und beim Kochen helfen kann, dann finde ich keine Beeren. Weil ich gar nicht hier bin. Der Wald öffnet sich mir nur und zeigt mir seine Geschenke, wenn ich wirklich hier bin und Zeit habe, genau hinzuschauen. Wenn ihr durch euren Tag hetzt und immer schon mit den Gedanken vorauseilt, dann findet ihr die Geschenke nicht, die auf euch warten in jeder Aufgabe."

 

"Oh! Das ist groß!" denke ich gerade.

 

"So wie sich im Wald Sträucher und Kräuter vor den Augen der Eiligen verstecken, so verstecken sich auch in eurer Welt Möglichkeiten, die ihr ganz mühelos nutzen könntet, wenn ihr nicht so gehetzt seid, wenn ihr wirklich da seid und euch Zeit nehmt, eure Sinne zu öffnen. Meine Großmutter lehrte uns Kinder, es gibt zwei Welten. Die Welt der Eiligen und Ungeduldigen, die arm und leer ist und die Welt der Achtsamen und Geduldigen, die voller Reichtümer und Schätze ist. Und dann fragte sie uns immer, in welcher dieser beiden Welten wir wohl leben wollen."

 

Ich atme tief durch. Zwei Welten. Ein schönes Bild. "Ich danke dir für diese wertvolle Botschaft" und fühle wirklich wie die Enge sich auflöst und Entspannung einkehrt. Fülle ist in der Langsamkeit. Das macht so viel Sinn. Die junge Frau nickt mir zu und steht auf "Gern geschehen. Ich gehe dann mal ganz in Ruhe Beeren sammeln."

 

Und ich … denke ich … schicke ganz in Ruhe diese Botschaft raus. (empfangen zum Wonnemond 2024)

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1 Comment

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Guest
Dec 24, 2024
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Oh ja, Fülle ist in der Langsamkeit, Gemächlichkeit! Danke für diese so wertvolle Botschaft, die so irrsinnig tief geht <3

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Hi, ich bin Ilka!

Ahnenbotschafterin, Hexe und Erfinderin des magischen Ahnenhotels.

 

Bei mir dreht sich alles um Ahnenmagie, Naturspiritualität und die Erinnerung an unsere Wurzeln, die uns stärken und nähren und in liebevoller Gemeinschaft verbinden.

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